Wanderung zum höchsten Berg der Insel Losinj ? - dem Osorscica

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"Das heutige Aussehen der Kvarner Inseln läßt sich durch das Ansteigen der Adria um ca. 100 m am Ende der letzten Eiszeit erklären. Dabei wurde das gesamte Kvarnergebiet, einschließlich Norddalmatien und der italienischen Adriaküste, dass sich vor ca. 20-30000 Jahren erhoben hatte, von den Wassermassen der schmelzenden Eisberge überflutet. Auf diese Weise wurden Gebirge und Berge zu Inseln, der Rest versank im Meer und bildete Unterwasserriffe und Felsen."

Zitat aus dem Buch "Cres & Losinj" von Nadir Mavrovic, weitere Infos zu dem Buch gibt es hier ...

Luftbildaufnahme des Osorscica Gebirgszuges bei Nerezine auf der Insel Losinj

Auch die Insel Cres und Losinj sind somit eigentlich Teil eines überfluteten Gebirges, dessen "Kamm" nun noch aus dem Meer ragt. Die höchsten Punkte dieses Kammes, die Berge Sv. Mikul mit 558 m und Televrina mit 588 m, finden sich auf dem Bergmassiv des Osorscica Gebirgszuges. Von den Gipfeln dieser Berge hat man einen phantastischen Ausblick auf die gesamte Inselwelt der Kvarner Bucht und einen grandiosen Ausblick Richtung Mali Losinj und Veli Losinj. Das Gebiet des Osorscica eignet sich hervorragend für Leute, die gerne aktiv sind und die unberührte Natur schätzen.

Ich selber war zwei mal auf dem Osorscica, einmal im Anfang Oktober 2002 und im Ende Juli 2003. Die nachfolgenden Bilder stammen von diesen beiden Touren.

Wanderkarte des Osorscica Gebirgszuges bei Nerezine auf der Insel Losinj

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Fährt man von Mali Losinj über Cunski, Sv. Jakov nach Nerezine sieht man das Begrmassiv des Osorscica Gebirgszuges schon von weitem (Bild 1). In Nerezine angekommen haben wir uns einen Partplatz gesucht und uns frohen Mutes auf den Weg gemacht. 557 bzw. 588 m sollten es laut den Schildern des Wanderweges sein. Da man ja sozusagen auf Meereshöhe, also bei null anfängt, waren also tatsächlich fast 600 Höhenmeter zu bewältigen. Festes Wanderschuhwerk ist bei (Berg-)Wanderungen auf Cres und Losinj immer zu raten. Der erste Teil des Weges verläuft noch relativ flach und in weiten Serpentinen am Fuße des Berges.

Blick von der Straße von Mali Losinj nach Nerezine - links der Osorscica beim Start der Tour in Nerezine am Fuße des Osorscica

Hat man den "flachen" Teil am Fuße des Osorscica geschafft, folgt ein ebenfalls serpentinenartiger steiler Teil, der bis zum Gipfel führt. Wir hatten eine wunderschönen Sommertag und trotz frühem Start gegen 9 Uhr schon traumhaftes, d.h. sonnig warmes Juliwetter. Ein Aufstieg bei solchen Verhältnissen kostet Kraft und so hielt sich die Begeisterung mancher Teilnehmer in Grenzen ;-).

Die Mühen des Aufstiegs wurden jedoch bereits früh belohnt. Super Ausblicke auf die Orte Nerezine und Osor am Fuße des Osorscica entschädigten :-).

Blick vom Osorscica auf Nerezine Blick vom Osorscica auf Osor

Nach Erreichen des Bergkammes gab es zuerst ein obligatorisches "Wir habens geschafft!" Foto. Dann stellte sich die Frage, wie weiter ? Bekannt geworden ist der Osorscica auch durch die "Legende" des Heiligen Gaudentius.

"Die Volksüberlieferung in Osor erzählt, dass Gaudentius ein einheimicher Sohn war, geboren im 11. Jahrhundert im Osorer Weiler Trzic. Er wurde Mönch, Benediktiner, war als Mensch weise und lebte das Leben eines Heiligen. Er wurde zum Bischof von Osor geweiht und taldelte als solcher die Sünden und Verdorbenheit der Osorer woraufhin sie ihn aus der Stadt vertrieben. Der Heilige zog sich daraufhin in eine Höhle am Gipfel des Osorscica zurück, wo er das Leben eines Einsiedlers führte. Dort hat er, so sagt man, alle Giftschlangen auf der Insel verflucht. Deshalb windet sich auf Bildern zu seinen Füßen ein Schlange." Zu dieser Höhle des "Heiligen Gaudentius" wollten wir.

Zitat aus dem Buch "Cres & Losinj" von Nadir Mavrovic, weitere Infos zu dem Buch gibt es hier ...

Wenn vor ihren Füßen also einmal etwas raschelt im Gebüsch, fürchten sie es nicht, denn es ist mit Sicherheit ein harmloses Tier, eine Mauer- oder Smaragdeidechse ... zum Beispiel.

Der Weg zur Höhle ist auf den Wegweisen am Osorscica als "Jama Sv. Gaudent" ausgeschildert. So weit so gut, nach der Beschreibung in unserem Reiseführer mußten wir auf dem Kamm entlang einen Hügel rauf, einen Hügel runter und dann nach ca. 5 min nach Osten abbiegen :-). So weit die Theorie. Die Richtung, auf dem Kamm der Bergkette Richtung Gipfel Televrin hatten wir. Den Punkt an dem wir nach Osten, also nach rechts Richtung "Osor" abbiegen mußten, fanden wir allerdings nicht ;-(. Ein kurzer Telefonat mit einem einheimischen Experten, der quasi am Osorscica aufgewachsen ist half dann, den Weg zur Höhle zu finden - Danke Nadir!

Für alle, die keine Telefonnummer eines ortskundigen Bergführers und kein Handy dabei haben ein einfacher Tip. Entsprechend der Aussschilderung Richtung Gipfel Televrin laufen, bis man rechts einen Station mit einer Antennenanlage sieht (Bild links). Ab da dann ganz genau aufpassen, und die Stelle mit dem Baum (Bild in der Mitte - Anklicken für Großansicht - die Markierungen auf den Steinen sind hervorgehoben!) abpassen. Dort findet sich dann auf einem Stein ein kleiner roter Pfeil nach rechts (Bild rechts) ... und da gehts dann zur Höhle des Heiligen Gaudentius.

Der weitere Weg ist dann mit weißen Punkten mit roter Umrandung gekennzeichnet (siehe Bilder). Nach dem Abzweig geht es noch ca. 100 m teils steil bergab bis zur Höhle. Den Eingang der Höhle kann man auf dem mittleren Bild sehen. Die Höhle ist begehbar, oder besser gesagt "bekniebar" ;-).

Ein weiterer Teil der Legende des Heiligen Gaudentius besagt, dass Steine aus der Höhle des Heiligen Glück bringen. Also sind auch wir in die Höhle und haben uns einen Glücksbringer mitgenommen (Bild rechts = Bild des Autors dieses Berichtes mit seinem Glücksbringer in der Hand). Damit auch noch Gäste nach uns ihrem Glück auf die Sprünge helfen können haben wir auch eine entsprechende Anzahl Steine für die nächsten Besucher in die Höhle gelegt ;-)).

Von der Höhle des Heiligen Gaudentius ging es zurück zum Weg auf den Kamm des Bergkette und dort weiter zum Sv. Mikul, Richtung Süden. Vom Sv. Mikul aus hat man einen traumhaften Ausblick auf den Süden der Insel Losinj. Bei gutem Wetter kann man Mali Losinj und Veli Losinj am Ende der Insel erkennen. Auf dem Gipfel des Sv. Mikul ist ein kleine Kapelle. Der Kasten neben dem Gipfelfelsen sollte eigentlich einen Stempel enthalten, mit dem man sich eine Wanderkarte abstempeln können sollte. Leider war der Kasten, und alle weiteren die wir auf unsere Wanderung passierten, leer.

Auf dem Rückweg haben wir eine südlichere Route genommen. Von Sv. Mikul aus gings es ca. 20 min auf dem Bergkamm entlang. Ein durchaus abenteuerlicher Weg, oder eher ein schmaler Pfad. Im Verlauf des Weges ging es über Geröllfelder, Felsplateaus und zuletzt wieder über "normale" serpentinenartige Wege bergab nach Nerezine. Die "Wege" sind auf den Geröllfeldern und den Felsen als solche nicht zu erkennen sondern lediglich durch kleine weiße, rot umrandete Punkte markiert (siehe z.B. Bild in der Mitte). An diesen Punkten sollte man sich genauestens orientieren. Manchmal biegen die "Wege" mitten in einem Geröllfeld überraschend nach links oder rechts ab. Also aufpassen und im Zweifel den Weg zurück zum letzten Punkt gehen und von dort aus dann den nächsten Punkt suchen.

Bild links: eine Fangheuschrecke, auch bekannt als Mantis oder Gotteanbeterin - http://de.wikipedia.org/wiki/Gottesanbeterin. In der Mitte: Torsten - einer unserer tapferen Expeditionsteilnehmer auf dem Kamm des Osorscica Gebirgsmassives. Bild Links: Weg zurück nach Nerezine.


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