Mit hlx.com / tuifly.com nach Mali Losinj in Kroatien
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Nachdem nun auch Kroatien zum Ziel der sogenannten "Billigflieger" geworden ist und speziell der Flughafen Rijeka auf der Insel Krk von Hapag-Lloyd Express, hlx.com (seit Anfang 2007 unter tuifly.com firmierend - die Flieger und die Internetseite bekommen neue Farben, sonst ändert sich nix ;-)) angeflogen wird konnte ich im September 2006 nicht wiederstehen, und habe das ganze getestet.
Die Buchung über die Internetseite von hlx.com verlief unproblematisch. Ich hatte für den 11.9. neben dem Flug auch den Zug-zum-Flug gebucht. 19,99 EUR für eine Fahrkarte von Steinbach-Hallenberg in Südthüringen bis zum Flughafen München inkl.ICE Nutzung ist schon ein guter Preis. Die Unterlagen, Flugschein, Fahrkarte usw. werden einem von hlx.com per Email oder per Fax zugesendet. Um sicher zu gehen, habe ich die Zusendung per Fax gewählt ... ein Fehler, wie sich später heraus stellte. Ca. 10 min nach Buchungsabschluss ratterte des Fax, Seite um Seite, fünf bis sechs Blätter, Flugschein, AGB's, Fahrkarte, aber irgendwie "klemmte" es am Schluss und der Faxbericht dokumentierte eine Fehlermeldung. Ok, dachte ich, falls die Faxsendung unvollständig war, sendet hlx.com das Fax bestimmt erneut. Es kam jedoch nichts. ...
Der 11.9. kam, welches Datum ich mir da zum Fliegen und Anreisen über belebte Bahnhöfe ausgesucht hatte wurde mir erst an diesem Morgen bewußt, als ich um 5:45 in Steinbach-Hallenberg am Bahnhof stand . Und beim Lesen der Unterlagen kamen gleich die nächsten Zweifel. Denn - "Das Zug-zum-Flug-Ticket gilt ab allen deutschen Bahnhöfen zu den Abflughäfen in Deutschland in den Zügen der Deutschen Bahn AG und den elf größten Verkehrsverbünden mit Bus, S-Bahn, U-Bahn ab der nächstgelegenen Haltestelle." - so der Text von hlx.com. Von Steinbach-Hallenberg nach Zella-Mehlis, meinem ersten Umsteigebahnhof fährt jedoch ein regionales Bahnunternehmen, die SüdThüringenBahn STB. Gilt das Ticket hier nun oder nicht?
Nun ja, die weitere Reise bis Würzburg verlief ohne Probleme. Ab Würzburg, der nächster Umsteigebahnhof, ging es weiter via ICE, mit 300 km/h Richtung München.Im ICE dann Fahrkartenkontrolle. Also Unterlagen rausgekramt und alles dem Schaffner zur Kontrolle übergeben. Der blätterte, und blätterte, und kuckte, und runzete die Stirn und frage nach meinem Fahrschein. Nun, mehr als die Unterlagen von hlx.com hatte ich nicht. Scheinbar war genau der Fahrschein, den der Schaffner benötigte, damals im Fax verschollen. Der freundliche Schaffner lies mich weiter fahren und auch in der Münchener S-Bahn gab es keine Probleme. Am Flughafen lief alles wie gehabt, bis auf die Tatsache dass irgendwie unklar war, ob Getränke nun mit an Bord dürfen oder nicht - die Angst vor dem Flüssigsprengstoff ging gerade um sich. Die sonstigen Sicherheitskontrollen empfand ich eher als zu lasch. Zum Beispiel bekam man das Fluggepäck nach der Sicherheitskontrolle zurück, während man auf die Abfertigung wartete. Hier hätte man nun, nach den Kontrolle alles mögliche in die Reisetaschen packen können.
Weiter durch die Passkontrolle und von der Plattform im Transitbereich konnte man schon den Flieger sehen, eine Boing 737 im typischen weiß-gelb der HLX Flotte. Wenig später hies es einsteigen, anschnallen und abheben ... Der Blick aus dem Fenster offenbart, dass die Boing schon ein paar Jahre auf dem Buckel bzw. auf den Flügeln hatte. Jedenfalls sind die Scheiben vom Alter rissig und schon lange nicht mehr glasklar und verhindern leider ansprechende Luftaufnahmen. Die Flugzeit beträgt ca. 45 min, also kaum ist man oben, gehts auch schon wieder runter. Die Alpen habe ich glatt übersehen, doch beim ersten Blick auf die Adria schlug das Herz wieder schneller. Und als dann in der blauen Adria die Brücken zur Insel Krk auftauchte war klar, dass es nicht mehr lange dauerte ...
Noch aus dem Flugzeug ein erster Blick auf das Abfertigungsgebäude des Flughafen Rijeka. Ein Zweckbau aus den achtzigern (?) frei nach dem Motto "Beton - es kommt darauf an was wir draus machen" :-). Die HLX.com Boinig ist der einzige Flieger auf dem Flugfeld. Die Rolltreppe wird herangerollt und dann sind es keine 20 m bis ins Flughafengebäude. Im Flughafengebäude heißt es erst einmal warten, bis der kleine Elektrokarren das Gepäck vom Flugzeug zum Abfertigungsgebäude gefahren hat. Nach ca. 15 min kommen die ersten Koffer auf dem Band in die Wartehalle, anschließend gibt es noch eine kurze Paßkontrolle und das wars dann auch schon. Wir sind drin ... in Kroatien!
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In Rijeka angekommen stellte sich nun die Frage: wie weiter? Von meinen Bekannten auf der Insel wusste ich, dass ein Bus am späten Nachmittag von Rijeka nach Losinj fährt. Es gab daher zwei Alternativen: vom Flughafen mit dem Bus nach Rijeka oder mit dem Taxi nach Omisalj. Tatsächlich stand auch ein Linienbus auf dem Parkplatz. aber wohin der fuhr war weder dem Bus selbst noch dem Busfahrer zu entlocken. Omisalj ist vom Flughafen aus die nächstgelegende Stadt auf Krk, in der der Bus von Rijeka kommend halten würde. Das Taxi, so die Infos meiner Bekannten, sollte ca. 5 Eur kosten. Taxis standen auch eine ganze Menge auf dem Vorplatz und damit war die Entscheidung klar. Und da ich nicht als einziger suchend auf dem Parkplatz herumirrte habe ich einfach mal rumgefragt, ob den noch jemand nach Losinj möchte. Und tatsächlich fand sich eine junge Frau die genau wie ich nach Veli Losinj wollte. Wir entschlossen uns, gemeinsam einTaxi zu nehmen. Diesen Entschluss konnte der Taxifahrer gar nicht verstehen. Er wollte nur einen von uns mitnehmen, auf keinen Fall beide ... und diskutierte wild gestikulierend und auf die anderen wartenden Taxikollegen zeigend. Wir gaben ihm dann zu verstehen, dass wir "zusammen gehören" und so konnten wir schließlich gemeinsam das Taxi nutzen. Die Enttäuschung über die kurze Strecke nach Omisalj war dem Fahrer anzumerken. Er hätte uns am liebsten bis zur Fähre oder sonst wohin gefahren. Im Zentrum von Omisalj hielt der Fahrer, direkt an der Bushaltestelle. Er hatte uns offenbar doch verstanden :)
Von meinen Bekannten auf der Insel wußte ich, dass die Fahrt ungefähr 7-8 Eur kosten sollte. Der Taxameter zeigte als wie in Omisalj ankamen auch tatsächlich etwas über 60 Kuna an, ca. 9 EUR. Der Taxifahrer ließ uns aussteigen und machte dann die allgemein bekannte Eierkochrechnung auf: "Ein Ei kocht man fünf, drei Eier 15 Minuten", drei Eier je fünf Minuten d.h. 3*5 = 15min :). Er rechnete ganz einfach: eine Person rund 50 Kuna, zwei Personen 100 Kuna. Das sei der Preis. Die darauf folgende Diskussion mit Hinweis auf den Taxameter wurde etwas ungemütlich. Das Taxameter sei defekt und überhaupt und sowieso, brablbrabl grummlgrumml :(. Dann meinte er barsch "10 EUR", die wir im gaben, ... , stieg ein Tür zu ... und fuhr weg. Ohne Quittung und ohne sich zu verabschieden. So was aber auch. Nun gut, 10 Eur sind ca. 70 Kuna und die hätten wir Ihm wenn er höflich und hilfreich gewesen wäre sowieso gegeben. Und günstiger als jeder alleine im Taxi war's allemal. Trotzdem bekam der Urlaub dadurch seine ersten negativen Beigeschmack.
Wir standen nun um ca. 15 Uhr in Omisalj an der Bushaltestelle. Weiterfahrt laut Fahrplan in der Haltestelle: 17:45 Uhr. Also was tun? Klar, Omisalj erkunden, kurz ans Meer, Füße ins Wasser usw. Doch wohin mit dem Gepäck? Schließfächer oder dergleichen? Fehlanzeige! Also blieb nichts weiter übrig als mit komplettem Gepäck die Stadt zu erkunden. Um es kurz zu machen: viel zu erkunden gibt es nicht. Ein kleines "Stadtzentrum", dass allerdings Anfang September schon ziemlich "ausgestorben" schien. Außerdem ein paar nette alte Häuser, und ... ein Blick auf's Meer. Und was sieht man bei diesem Ausblick u.a.: Tankanlagen, gut versteckt, umgeben von saftigem Grün medtiteraner Planzenwelt. Neugierig geworden habe ich dann herausgefunden, dass in Omisalj der südliche Arm der internationalen Erdölleitung Freundschaft ("Druschba" - wikipedia.de - "Erdölleitung Freundschaft" ... ) endet. Das ist mir noch ein Begriff aus der Schulzeit. Welche Größe das Gelände einnimmt, kann man beim Betrachten der Satellitenbilder von Google Earth, Tanklager Omisalj ... erahnen. Wie es mit der Druschba weiter gehen soll, betrifft auch die Adria und insbesondere die Kvarner Region.
Eine Gruppe von Umweltschutzverbänden, mit "Eko-Kvarner" (von der Insel Krk) an der Spitze, führt schon
seit über einem Jahr eine Kampagne gegen das Projekt "DruzbAdria" – ein Abkommen zwischen acht Ländern von Russland bis Kroatien zur Nutzung der bestehenden Adria-Pipeline JANAF (Jadranski Naftovod) in Gegenrichtung, d.h. zum Mineralöltransport aus Russland und dem Gebiet um das Kaspische Meer bis zur Adria. Umweltschützer haben nicht nur darauf hingewiesen, dass die Pipeline unzuverlässig und veraltet ist, sondern auch auf die Gefahr von Tankerunglücken, und die Störung des biologischen Gleichgewichts in der Adria. In der von der JANAF in Auftrag gegebenen Umweltverträglichkeitsstudie wird, laut Leiter der Expertengruppe, eine positive Stellungnahme zum Projekt gegeben. Der Umweltschutzverband "Eko-Kvarner", der die Unabhängigkeit der Expertengruppe zu Recht bezweifelt, wird ebenso wie die anderen zivilgesellschaftlichen AkteurInnen Unterstützung durch internationale und einheimische Netzwerke und ExpertInnen benötigen (Quelle: Politischer Jahresbericht der Heinrich Böll Stiftung 2004 - Jahresbericht Heinrich Böll Stiftung 2004 ... ).
Nun liegt Omisalj leider auf einem Berg bzw. Plateau und bis zum Strand geht es ein ganzes Stück steil bergab. Und mit schwerem Gepäck und großer Fotoausrüstung hatte ich nun wirklich keine Lust zum Bersteigen :(. Also zurück zur Bushaltestelle: Gleich neben an gab es eine kleine Kneipe und damit wenigstens die Möglichkeit bei einem Karlovacko Zeitung zu lesen und auf den Bus zu warten.
das Stadtzentrum vom Omisalj
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Stadtplan von Omisalj
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Blick auf die Tanklager bei Omisalj
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Der Bus kam dann auch pünktlich im 17:45 Uhr ... und war bis auf den letzten Platz besetzt. Das Gepäck wurde in den Kofferraum des Busses verladen (dafür wird eine extra Gebühr fällig!) und los gings. Der Bus kommt aus Zagreb und verbindet so Zagreb, Rijeka und die ganzen Inselorte auf Krk, Cres und Losinj. Dementsprechend ist die Fahrzeit. Viele kleine Haltestellen unterwegs und die Überfahrt mit der Fähhre führen dazu, dass der Bus letztendlich kurz vor 21 Uhr in Veli Losinj ist. Zum Glück leerte sich der Bus in Cres etwas, so dass ich ab dort auch einen Sitzplatz bekam. Davon abgesehen ist der Bus eine wunderbare Möglichkeit, mir Einheimischen und anderen "Rucksacktouristen" ins Gespräch zu kommen und vielleicht noch ein bißchen ursprüngliche, landestypische Athmosphäre mitzubekommen. Das betrifft sowohl die Unterhaltungen und Geschehenisse im Bus und um des Bus herum während der Haltepausen als auch die Fahrweise auf der Insel ;). Der Preis dieses Erlebnisses: 106 Kuna, ca. 15 Eur. Erschöpft aber glücklich in Veli Losinj angekommen warteten schon meine Freunde. Gepäck ins Quartier und dann gings aber ab in den Hafen zum traditionellen ersten Essen in der Pizeria Fortuna ;).
Busfahrplan in Bushaltestelle in Omisalj
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Bus Fahrplan Autotrans Insel Losinj 2006
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Bus Fahrplan Autotrans Insel Losinj 2006
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Fazit: Die Anreise nach Losinj mit dem Flugzeug ist kein Problem, jedoch eher etwas für erfahrene Rucksacktouristen oder Abenteurer als für erholungssuchende Familien mit Kleinkindern. Für Pendler oder Geschäftreisende, vorwiegend mit leichtem Gepäck, einem guten Buch oder einem Ipod im Gepäck ist die Anreise mit dem Flugzeug auch eine interessante Alternative.
Neben dem selbstorganisierten Transfer mit öffentlichen Verkehrsmitteln werden in der Saison auch Direkttransfers von verschiedenen Hotels und dem touristischen Verband angeboten. Für 2007 liegen hierfür jedoch noch keine konkreten Zeiten und Termine vor. Sobald es etwas neues dazu gibt, finden Sie hier die entsprechenden Infos.
Bus Fahrplan Autotrans Insel Losinj 2006 - Direkttransfer
Links und Infos zum Artikel:
Luftbild vom Flughafen Rijeka via Google Earth: Flughafen Rijeka ...
Artikel zu Omisalj bei wikipedia.de: Wikipedia.de - Omisalj ...
Website der Umweltschutzgruppe Eko Kvarner: www.ekokvarner.hr ...
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